+49 2454 969525 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Themenspecial Reise & Urlaub

Hier finden Sie Ratgebertexte zum Thema Reise & Urlaub

Urlaub ohne Flugangst: Was wirklich hilft gegen die Angst vorm Fliegen

Symbolfoto: © Andrey Popov - stock.adobe.com


Für viele ist der Gedanke an eine Flugreise reine Vorfreude – neue Orte entdecken, Tapetenwechsel, Urlaubsstimmung. Doch für rund jeden dritten Passagier ist das Fliegen mit mulmigen Gefühlen verbunden, jeder sechste hat ausgeprägte Flugangst. Dabei geht es nicht immer nur um die Angst vor einem Absturz. Auch Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen), Agoraphobie (Angst vor Kontrollverlust in bestimmten Situationen) oder ganz allgemeine Kontrollängste können das Fliegen zur Tortur machen. Aber woher kommt diese Angst – und was kann man wirklich dagegen tun?

Woher kommt Flugangst?

Flugangst ist keine „Einbildung“, sondern eine reale Form von Angst, die ganz verschiedene Ursachen haben kann. Meist spielt eine Mischung aus psychologischen Faktoren mit:
•    Verlust der Kontrolle: Im Flugzeug ist man Passagier – man gibt die Kontrolle ab und kann die Situation selbst nicht beeinflussen. Für viele ein unangenehmes Gefühl.
•    Negative Erlebnisse oder Medienbilder: Filme, Nachrichten über Flugunfälle oder Turbulenzen können Ängste verstärken oder überhaupt erst auslösen.
•    Enge und Ausgeliefertsein: Klaustrophobische Gefühle sind im Flugzeug nicht ungewöhnlich – vor allem bei kleinen Sitzreihen und langen Flügen.
•    Angst vor Hilflosigkeit oder Panik: Wer unter Agoraphobie leidet, fürchtet oft, im Flugzeug eine Panikattacke zu bekommen – ohne Fluchtmöglichkeit.
Angst ist eigentlich ein psychologischer Schutzmechanismus. Problematisch wird sie nur dann, wenn sie übersteigert ist und das Leben unnötig einschränkt – etwa wenn Urlaubsreisen, Familienbesuche oder berufliche Termine wegen Flugangst gemieden werden.

Keine Panik! So sicher ist Fliegen

Ein rationaler Blick kann helfen: Fliegen ist eines der sichersten Verkehrsmittel überhaupt. Laut der International Air Transport Association (IATA) kommt es auf mehreren Millionen Flügen nur zu wenigen Unfällen – viele davon ohne Verletzte. Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Flugunfall ums Leben zu kommen, liegt statistisch bei etwa 1 zu 11 Millionen. Moderne Flugzeuge durchlaufen strengste Sicherheitskontrollen, Piloten werden intensiv geschult und regelmäßig getestet. Trotzdem: Angst ist selten rational. Aber zu wissen, wie sicher Fliegen tatsächlich ist, kann helfen, das Katastrophen-Denken zu relativieren.

Das hilft gegen Flugangst

Die gute Nachricht: Man kann aktiv etwas gegen Flugangst tun – und das muss nicht gleich eine Therapie sein. Hier sind bewährte Strategien:

1. Informieren & Verstehen
Verständnis baut Ängste ab. Wer weiß, was Turbulenzen sind (völlig normal!), wie ein Flugzeug konstruiert ist und warum es manchmal „rumpelt“, fühlt sich sicherer.

2. Rituale & Vorbereitung
Gute Vorbereitung beruhigt. Der richtige Sitzplatz (z. B. am Gang, wenn man Platzangst hat), bequeme Kleidung, die nicht einengt, die Lieblingssnacks und Noise-Cancelling-Kopfhörer machen die Situation angenehmer.

3. Entspannungstechniken
Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder Achtsamkeitsübungen helfen, den Körper herunterzufahren. Auch beruhigende Musik oder geführte Meditationen auf dem Handy können Wunder wirken.

4. Verhaltenstherapie & Flugangstseminare
Für stärkere Ängste lohnt sich der Gang zu einem Coach oder Therapeuten. Viele Fluggesellschaften bieten auch spezielle Seminare an, in denen man das Fliegen in sicherem Rahmen „trainieren“ kann.

5. Reframing & Selbstgespräche
Gedanken wie „Ich halte das nicht aus“ lassen sich hinterfragen und umwandeln: „Ich habe schon Schlimmeres geschafft“ oder „Die Angst geht vorbei“. Auch das ist natürlich Übungssache, aber wirksam.

6. Ablenkung statt Grübeln
Filme, Podcasts, Bücher oder Spiele auf dem Handy: Alles, was die Aufmerksamkeit nach außen lenkt, verhindert, dass sich das Gedankenkarussell in der Angstspirale dreht.

7. Sanfte Unterstützung: Beruhigungsmittel
In Absprache mit einem Arzt kann in Ausnahmefällen auf pflanzliche Beruhigungsmittel oder, bei starker Angst, auf kurzzeitig wirksame Medikamente zurückgegriffen werden. Das sollte aber immer gut überlegt sein und nicht zur Dauerlösung werden.

Fazit: Angst ist überwindbar
Flugangst ist weit verbreitet – aber kein unüberwindbares Schicksal. Mit dem richtigen Wissen, praktischen Techniken und der Bereitschaft, sich mit der Angst auseinanderzusetzen, kann man den Weg in den Himmel wieder genießen lernen. Denn dort oben wartet nicht nur die schönste Aussicht, sondern oft auch das schönste Reiseziel. Immer dran denken: Du bist nicht allein – und du kannst das schaffen.

NB

THEMENSPECIALS

Cookie-Einstellungen