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Kreis Heinsberg & Region

26. Schützenempfang der Stadt Übach-Palenberg

Foto: VM/KAM3

Übach-Palenberg.  Am 24. September 2025 empfing der da noch amtierende Bürgermeister der Stadt, Oliver Walther, der in der Stichwahl am 28. September der SPD-Kandidatin unterlag, zum nun bereits 26. Schützenempfang die acht Schützenbruderschaften im Stadtgebiet, vertreten durch die Vorsitzenden und ­Majestäten: 
• St. Rochus Schützen­bruderschaft Boscheln
• St. Dionysius Schützen­bruderschaft Frelenberg
• St. Cornelius Schützen­bruderschaft Grotenrath
• St. Peter und Paul ­Schützenbruderschaft Palenberg
• St. Rochus Schützen­bruderschaft Scherpenseel
• St. Petri und Pauli ­Schützenbruderschaft ­Windhausen
• St. Sebastianus Schützenbruderschaft Übach
• St. Franziskus Schützenbruderschaft Marienberg

Nach einer kurzen Begrüßung durch den Bürgermeister ­trugen sich die Schützenbruderschaften in das Gästebuch des Schloss Zweibrüggen ein, anschließend gab es ein gemütliches Beisammensein. Schon an der Anzahl der Schützenbruderschaften sieht man, wie ausgeprägt diese Tradition in der Stadt Übach-Palenberg noch ist und aktiv gelebt wird.

„Glaube, Sitte, Heimat!“

So lautet das Motto des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V. und wie es dazu kam, wird deutlich, wenn man sich anschaut, wie das Schützenwesen entstanden ist: Es basiert meist auf historisch-­militärischen Bürgerwehren aus dem Mittelalter, die besonders kirchliche Veranstaltungen schützten – weshalb die Schützen im vorwiegend katholisch geprägten Westzipfel auch heute noch oft an Prozessionen und kirchlichen Umzügen oder Festen teilnehmen. Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Übach e.V. beispielsweise besteht bereits seit 1410 – seit 615 Jahren! Die Bruderschaften hatten anfangs die Aufgabe, Haus und Hof in Kriegszeiten und vor Banden oder Räubern zu verteidigen, waren also in der Zeit vom 14. bis zum 16. Jahrhundert Selbstschutzgemeinschaften. Diese militärische Funktion der Schützen wurde immer bedeutungsloser, weil ab dem 17. Jahrhundert die Aufgaben der Verteidigung und Ordnung von bezahlten Söldnern übernommen wurde. Daher begannen die Schützen, Feste mit Schießübungen und Wettbewerben zu veranstalten – die ersten Schützenfeste entstanden! Aus den militärischen Schützengilden wurden bürgerliche Vereinigungen mit einem Schutzpatron (besonders beliebt: Sebastianus), oft unterstützt von den Kirchen. Daher die bis in die heutige Zeit bindende Parole „Glaube, Sitte, Heimat“. 

Im Unterschied zu weltlichen (Sport-)Schützenvereinen stand die Mitgliedschaft in Schützenbruderschaften in der Regel auch nur Personen mit christlicher Konfession offen. Viele Bruderschaften haben sich jedoch im Rahmen der gesellschaftlichen Veränderungen und fortschreitender Säkularisierung geöffnet. Regelmäßig veranstalten sie Schützenfeste und das sogenannte Königsschießen. Während bei anderen Schützenvereinen v. a. das sportliche Schießen im Vordergrund steht, tritt dies bei Schützenbruderschaften aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte hinter die ­karitativ-kirchlichen Aufgaben und die Ausrichtung von Festzügen zurück. 

„Das Schützenwesen ist keine Folklore von gestern – es ist Gegenwart!“ stellte der Bürgermeister stolz fest und verwies auf ein besonderes Event, das am 18. Oktober 2025 in Übach-Palenberg stattfinden wird: Der Bundesjungschützentag, ausgerichtet von der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Übach und der St. Rochus Schützenbruderschaft Boscheln. Erwartet werden mehr als 1.500 Jungschützen und 80 teilnehmende Bruderschaften aus allen Diözesen. Seit Dezember 2015 ist das Schützenwesen in Deutschland immateriellen Kultur­erbes der UNESCO.      

VM/KAM3

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