Der Herbst und Winter bringen nicht nur kalte Temperaturen und kürzere Tage mit sich, sondern auch eine Fülle an regionalen und saisonalen Zutaten, die in dieser Jahreszeit besonders aromatisch und nahrhaft sind. Statt zu importierten Lebensmitteln zu greifen, sollten wir darum lieber lokal kochen, um schmackhafte und vor allem gesunde Gerichte zuzubereiten, die perfekt zur gemütlichen Jahreszeit passen.
Warum regionale Zutaten im Herbst und Winter?
Die Verwendung von regionalen Produkten hat viele Vorteile. Zum einen sind sie oft frischer und schmecken besser, da sie keine langen Transportwege hinter sich haben. Das schont auch die enthaltenen Vitamine und Nährstoffe und trägt damit zu einer gesünderen Ernährung bei. Zweitens unterstützt man so die heimische Landwirtschaft und belastet die Umwelt weniger durch CO2-Emissionen. Außerdem bietet die saisonale Küche viel Abwechslung – gerade im Herbst und Winter kommen zahlreiche Gemüsesorten frisch vom Feld, die ideal für wärmende Eintöpfe, herzhafte Aufläufe oder süße Desserts sind.
Typisch für den Herbst und Winter
Unsere Großeltern haben ganz selbstverständlich mit dem gekocht, was da war. Bedeutet konkret: Was Feld und Wiese gerade boten, wurde verwendet. Im Sommer sah der Mittagstisch deswegen ganz anders aus als im Winter. Mit zunehmender Globalisierung des Marktes ist uns diese so gesunde und sinnvolle Tradition leider oftmals abhandengekommen. Wir essen Erdbeeren im Winter und Rosenkohl im Sommer, weil wir unabhängig von der regionalen Ernte sind. Dabei ist der Plan der Natur doch ganz gut, denn er bietet Vielfalt, Abwechslung und saisonal wichtige Nährstoffe.
Ganz klassische, aber leider oft vergessene regionale Zutaten in den kalten Monaten sind zum Beispiel:
• Wurzelgemüse: Karotten, Pastinaken, Rote Bete und Sellerie sind in den Wintermonaten besonders aromatisch.
• Kohl: Grünkohl, Wirsing, Rosenkohl, Kohlrabi und Rotkohl haben im Winter Hochsaison und liefern viele wichtige Vitamine. Ein echtes Superfood ist auch das aus Weißkohl gemachte Sauerkraut, denn es trägt wie kaum ein anderes Gemüse zur Erhaltung einer gesunden Darmflora bei, die besonders im Winter für das Immunsystem von Bedeutung ist.
• Kürbis: Ob Hokkaido oder Butternut – Kürbisse sind vielseitig und eignen sich für Suppen, Aufläufe oder als Ofengemüse.
• Äpfel und Birnen: Diese heimischen Früchte sind perfekt sowohl für süße als auch herzhafte Gerichte.
• Kartoffeln: Ein Klassiker in der deutschen Küche, der in vielfältiger Form zubereitet werden kann.
Gesunde Rezeptideen für die kalte Jahreszeit
Ist es nicht zu schade, die „alten“ Klassiker der Winterküche zu vergessen? Wir haben ein paar Rezepte wieder ausgegraben.
Vitamin- und Mineralbombe: Kartoffel-Rosenkohl-Auflauf
Dieser herzhafte Auflauf ist eine perfekte, gesunde Kombination aus regionalem Wintergemüse. Rosenkohl enthält viel Vitamin A und C und ist reich an Mineralstoffen wie Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium. Die enthaltenen Glucosinolate, eine Gruppe von sekundären Pflanzenstoffen, sollen sogar das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen senken. Die Kartoffel ist ebenfalls sehr wertvoll: Sie liefert so gut wie kein Fett, enthält dafür aber Ballaststoffe, Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.
Zutaten:
• 500 g Kartoffeln
• 300 g Rosenkohl
• 200 ml Sahne oder Sahneersatz
• 100 g geriebener Käse (z.B. Emmentaler)
• 1 Zwiebel
• Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Zubereitung:
1. Die Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben schneiden. Rosenkohl putzen und halbieren.
2. Die Zwiebel fein hacken und in einer Pfanne anschwitzen.
3. Eine Auflaufform einfetten, Kartoffeln und Rosenkohl schichten, Zwiebeln dazwischen verteilen.
4. Die Sahne mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen und über das Gemüse gießen.
5. Den geriebenen Käse darüberstreuen und bei 180 °C ca. 30-40 Minuten im Ofen goldbraun backen.
Für gesunde Knochen: Rotkohl-Apfel-Salat mit Walnüssen
Rotkohl ist eine wahre Vitaminbombe. Sein Vitamin-C-Gehalt entspricht dem von Zitronen. Der hohe Vitamin-K-Gehalt sorgt für gesunde Knochen, genau wie Eisen und Kalzium. Äpfel sind reich an Antioxidantien und Walnüsse sind echte Alleskönner, denn sie enthalten rund 90 Nährstoffe. Der Salat ist aber auch ein Klassiker, weil er die süße Fruchtigkeit der Äpfel mit dem erdigen Geschmack des Rotkohls kombiniert.
Zutaten:
• 1 kleiner Rotkohl
• 2 Äpfel
• 1 Handvoll Walnüsse
• 2 EL Apfelessig
• 3 EL Olivenöl
• 1 TL Honig
• Salz, Pfeffer
Zubereitung:
1. Den Rotkohl fein hobeln und die Äpfel in dünne Scheiben schneiden.
2. Die Walnüsse grob hacken und in einer Pfanne ohne Öl kurz anrösten.
3. Apfelessig, Olivenöl und Honig zu einem Dressing verrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
4. Rotkohl, Äpfel und Walnüsse vermengen und mit dem Dressing übergießen. Alles gut vermischen und vor dem Servieren etwas ziehen lassen.
Fazit: Saisonal kochen für mehr Gesundheit, Genuss und Nachhaltigkeit
Herbst und Winter bieten eine reichhaltige Auswahl an regionalen Zutaten, die nicht nur gut schmecken, sondern auch gesund und nachhaltig sind. Ob klassische Kürbissuppe im Oktober, Kartoffelauflauf oder ein frischer Rotkohlsalat – die saisonale Küche bringt Farbe und Abwechslung auf den Teller und sollte durchaus wieder mehr Beachtung finden.
Nicole Busch