Wir alle lieben Urlaub am Meer. Aber darin schwimmen ist uns manchmal nicht wirklich geheuer. Umweltbelastung, Meeresbewohner und die Gefahr des Ertrinkens halten so manchen Urlauber davon ab, sich voller Spaß in die Fluten zu stürzen. Wir fragen uns deshalb: Wie gesund ist Schwimmen im Meer eigentlich? Wir beleuchten die Vor- und Nachteile sowie die potenziellen Risiken und Vorsichtsmaßnahmen beim Abtauchen in den Ozean.
Viele gesundheitliche Vorteile
Bei all der Diskussion um die Gefahren des Wassers darf man nicht vergessen, dass Schwimmen eine der gesündesten Sportarten ist. Denn es schont die Gelenke, fordert aber den gesamten Körper. Schwimmen im Meer bietet also ein effektives Ganzkörpertraining, bei dem nahezu alle Muskelgruppen beansprucht werden, um sich gegen den Wasserwiderstand zu bewegen. Kraft, Ausdauer und Flexibilität werden schonend verbessert. Ganz besonderes Plus: Studien belegen, dass Bewegung im Wasser extrem effektiv Stress abbaut. Die Schwerelosigkeit und das Rauschen der Wellen fördern eine tiefe Entspannung und tragen so zur mentalen Erholung bei. Das geht doch alles auch im Hotelpool? Nicht ganz, denn insbesondere Salzwasser hat noch zahlreiche weitere Vorteile für die Gesundheit. Es lindert nachgewiesenermaßen Hauterkrankungen wie Entzündungen, Ekzeme und Psoriasis, verbessert die Durchblutung und reichert die Haut mit Mineralien an. Der hohe Salzgehalt der Luft wirkt sich zudem sehr positiv auf die Atemwege aus und bessert Asthma und allergische Rhinitis. Kommt dann noch die erhöhte Vitamin D-Produktion durch die vermehrte Sonnenbestrahlung am Meer hinzu, fühlen sich gesunde wie chronisch kranke Menschen am Meer deutlich fitter.
Die Risiken kennen und Gefahr vermeiden
Dennoch bleibt die Frage bestehen: Ist Meerwasser nicht auch schädlich, dreckig oder sogar verseucht? Pauschal lässt sich das nicht beantworten. Eine klare Aussage darüber geben unabhängige Bewertungen der Wasserqualität, die sowohl online als auch oft am Strand selbst zu finden sind. Strände mit besonders sauberem Wasser werben häufig mit ihrem Ergebnis. Wer sicher sein will, sollte sich vorher informieren und auf entsprechende Prüfungen achten.
Auch einige Meeresbewohner können gesundheitliche Probleme verursachen. Berührungen von Quallen oder Stiche von Seeigeln können unangenehme Folgen haben. Urlauber, die tropische oder subtropische Meere besuchen, sollten sich darüber bewusst sein, dass die Vielfalt gefährlicher Meeresbewohner in diesen Gebieten größer ist. Deshalb ist es wichtig, sich vor der Reise und vor Ort über potenzielle Risiken zu informieren. Die meisten Quallen beispielsweise sind harmlos, aber einige Arten können durch ihre Nesselzellen schmerzhafte Hautverletzungen verursachen. Besonders gefährlich sind die Würfelqualle im Pazifik und die Portugiesische Galeere, die sowohl im Pazifik als auch im Atlantik und im Mittelmeer vorkommt. Die bis zu 50 Meter langen Tentakel dieser Quallen sind im Wasser kaum sichtbar. Seeigel sitzen meist auf oder zwischen Steinen und können leicht übersehen werden. In Europa sind sie in der Regel ungiftig, aber ihre Stacheln können zu Entzündungen führen. Im Roten Meer und in vielen tropischen Meeren gibt es jedoch giftige Arten, vor allem den gefährlichen Lederseeigel. Auch Fische können Probleme verursachen: Petermännchen zum Beispiel. Diese Fische zählen zu den gefährlichsten europäischen Gifttieren und sind im Atlantik, Mittelmeer, dem Schwarzen Meer sowie in Nord- und Ostsee verbreitet. Ihr Stich kann zu starken Schmerzen, Schwellungen, Schweißausbrüchen, Brechreiz und Fieber führen. Selbst Algen sind nicht immer völlig harmlos. In Europa kann vor allem die Blaualge zu Hautreizungen und bei Verschlucken zu Übelkeit führen. Dennoch sollte man keine Panik vor dem Ozean entwickeln. Indem Urlauber sich über potenzielle Gefahren informieren und wissen, wie sie im Notfall reagieren können, können sie ihre Zeit im Meer sicherer genießen.
Auch nicht zu unterschätzen (aber am Hotelpool genauso vorhanden) ist die Gefahr von Sonnenbrand und Hautkrebs: Die Exposition gegenüber intensiver Sonneneinstrahlung beim Schwimmen im Meer erhöht das Risiko von Sonnenbrand und langfristig auch das Risiko von Hautkrebs. Daher ist die Verwendung von Sonnenschutzmitteln mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF) unerlässlich, ebenso wie das Tragen von Sonnenhüten und Sonnenbrillen.
Weiterer Gefahrenpunkt: starker Seegang und Strömungen. In einigen Meeresgebieten können starke Strömungen und hohe Wellen auftreten, die selbst für erfahrene Schwimmer gefährlich sein können. Vor dem Schwimmen ist es deshalb wichtig, die örtlichen Bedingungen zu prüfen und sich über etwaige Warnungen oder Sicherheitshinweise zu informieren.
Fazit
Schwimmen im Meer bietet eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen, von körperlichem Training bis hin zu Stressabbau und Hautpflege. Dennoch gibt es potenzielle Risiken, die nicht vernachlässigt werden sollten. Indem man die richtigen Vorsichtsmaßnahmen trifft und sich bewusst ist, welche Risiken bestehen können, kann man das Schwimmen im Meer aber sicher und entspannt genießen.
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