Herbstzeit ist Erkältungszeit – ein Immunbooster muss her. Um das Immunsystem zu stärken, gilt Saunieren als eine der effektivsten Methoden. Denn die Sauna bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Doch was macht den Saunagang so gesund, welche Sauna-Arten gibt es und wie holt man das Beste aus deinem Saunabesuch heraus?
Rundum gesund
Saunieren ist nicht nur eine Wohlfühlkur, sondern bietet auch eine Reihe von Vorteilen für die Gesundheit. Der Wechsel von heißer Luft und anschließender Abkühlung stärkt das Immunsystem. Studien zeigen, dass regelmäßige Saunagänge die Wahrscheinlichkeit, an Erkältungen oder grippalen Infekten zu erkranken, reduzieren. Weiterer Vorteil: Die Hitze in der Sauna erweitert die Blutgefäße, wodurch die Durchblutung gefördert wird. Das unterstützt die Sauerstoffversorgung des Gewebes und kann Verspannungen lösen. Gleichzeitig sorgt der Schweiß, der beim Saunieren entsteht, dafür, dass Schlackenstoffe über die Haut ausgeschieden werden. Zudem öffnen sich die Poren, wodurch die Haut besonders gründlich gereinigt wird. Der Körper entgiftet. Für Diät-Willige ganz besonders toll: Der Körper muss bei hohen Temperaturen mehr Energie aufwenden, um sich abzukühlen. Das kurbelt den Stoffwechsel an und kann beim Abnehmen helfen. Zudem wirkt der Wechsel von Wärme und Kälte beruhigend auf das Nervensystem und versetzt uns damit ganz natürlich in den „Chill-Modus“.
Für (fast) jede Konstitution geeignet
Nicht jeder verträgt Hitze und Luftfeuchtigkeit gleich gut. Aber das ist kein Grund, aufs Saunieren zu verzichten. Denn nicht jede Sauna ist gleich – es gibt verschiedene Varianten, die sich in Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Anwendung unterscheiden.
Der Klassiker: die finnische (Trocken-)Sauna
Diese Sauna ist die bekannteste Variante. Die Temperaturen liegen zwischen 80 und 100 °C bei einer geringen Luftfeuchtigkeit von 10–30 %. Die trockene Hitze setzt dem Körper stark zu, wodurch das Schwitzen besonders intensiv ist. Sie ist daher für Menschen geeignet, die extreme Hitze gut vertragen.
Mit Kräutern: die Bio-Sauna
Diese sanftere Variante der finnischen Sauna kombiniert eine moderatere Temperatur von etwa 50–60 °C mit einer höheren Luftfeuchtigkeit von 50 %. Oft werden ätherische Öle oder Heilkräuter hinzugefügt, die für zusätzliche Entspannung sorgen.
Schonende Variante: das Dampfbad
Im Dampfbad herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit von bis zu 100 %, die Temperaturen sind jedoch deutlich niedriger als bei der klassischen Sauna, zwischen 40 und 50 °C. Diese Art der Sauna ist besonders schonend für die Atemwege und die Haut und daher auch für hitzeempfindliche Menschen besser geeignet.
Gesunde Alternative: die Infrarot-Sauna
Hier wird der Körper durch Infrarotstrahlung erwärmt. Die Temperaturen sind moderat (zwischen 40 und 60 °C), und die Wärme dringt tiefer in das Gewebe ein, was Muskelverspannungen effektiv lindern kann und zudem entzündungshemmend sein soll.
Durchblutungsfördernd: die Russische Banja
In der Banja liegt die Temperatur bei ca. 70–90 °C, kombiniert mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Besonders typisch ist hier das Abklopfen mit Birkenzweigen, was die Durchblutung anregt und die Haut stimuliert.
Expertentipps für den optimalen Saunagang
Damit der Saunabesuch nicht nur entspannend, sondern auch gesundheitsfördernd ist, gibt es Einiges zu beachten.
Zum einen sollte man nie hungrig oder direkt nach einer großen Mahlzeit in die Sauna gehen. Auch auf die Hydration muss man achten: vor dem Saunieren auf jeden Fall ausreichend Wasser trinken. Letzter Schritt der Vorbereitung: gründlich abduschen, um die Poren zu öffnen und die Haut zu reinigen.
Die Länge des Saunagangs ist ebenfalls entscheidend für das Wohlfühlerlebnis.
Ein Saunagang sollte nicht länger als 8-15 Minuten dauern, insbesondere wenn man Anfänger ist. Mehrere kurze Saunagänge sind effektiver und schonender als ein langer.
Saunieren ist anstrengend, deswegen gehören zum Saunagang auch Pausen. Nach jedem Durchgang sollte man sich ausreichend Zeit zur Erholung nehmen. Eine Ruhephase von etwa 10-15 Minuten zwischen den Gängen ist ideal. Kalte Duschen oder Tauchbecken zwischen den Gängen sorgen für den notwendigen Temperaturausgleich. Auf diesen zahlt auch die richtige Atemtechnik ein: ruhig und tief durch die Nase ein und aus. So bleibt die Schleimhaut feucht, und man bekommt genug Sauerstoff, um die Hitze besser zu ertragen. Auch der Wechsel zwischen heiß und kalt ist essenziell. Nach dem Saunieren sollte man sich erst an der frischen Luft abkühlen, um den Sauerstoffhaushalt zu regulieren, und danach mit kaltem Wasser duschen oder ins Tauchbecken gehen.
Profitipp:
In vielen Saunen gibt es regelmäßige Aufgüsse, bei denen Wasser mit ätherischen Ölen auf die heißen Steine gegossen wird. Der Aufguss erhöht kurzfristig die Luftfeuchtigkeit und damit das Hitzeempfinden. Saunaneulinge sollten beim ersten Mal daher eher auf den Aufguss verzichten oder nur leichte Aufgüsse wählen.
Gesundheitliche Einschränkungen beachten
Bei all den gesundheitlichen Vorteilen und trotz der verschiedenen Sauna-Varianten ist Saunieren für Menschen mit bestimmten Krankheitsbildern nicht geeignet. Nieren- und Venenprobleme, Entzündungen oder akute Infekte, Herzschwäche oder Herzkrankheiten sowie Probleme mit Schwindelanfällen sind einige Indikationen, bei denen auf die Sauna verzichtet werden sollte. Wer unsicher ist, klärt das am besten vorher ärztlich ab.
Für alle anderen ist die Sauna eine Wohltat für Körper und Geist. Sie stärkt das Immunsystem, fördert die Durchblutung und sorgt für eine tiefe Entspannung. Ob man die heiße finnische Sauna bevorzugt oder im sanften Dampfbad entspannt, bleibt dann ganz dem Geschmack überlassen.
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