
Bildunterschrift: Die Hauptdarsteller bei den Proben zu Coppélia im Ballettstudio Kostova in Heinsberg.
– Tanzensemble fiebert der Premiere entgegen
Heinsberg. „Wir brauchen noch große künstliche Wimpern zum Aufkleben.“ Mit diesen Worten wendet sich Antonia Blomesath-Pelzer, die die Ballett-Schule Kostova vor zwei Jahren übernommen hat, im Studio an Alexandra Franzen, Kassiererin des „Jungen Musical Theaters Heinsberg – Heinsberger Kinder Theater e. V.“. Es sind noch Kleinigkeiten, die fehlen bis zur Ballettaufführung „Coppélia“ am Samstag, 20. Mai, und Sonntag, 21. Mai, jeweils um 15 Uhr.
Indessen tanzt Emilie Wolff mit groß geschminkten Augen, Lockenpracht und einem reich verzierten rosa Tutu durch den Saal des Ballettstudios, dreht Pirouetten und landet im Arabesque. Jede Figur muss sitzen. Denn sie hat mit „Coppélia“ eine der Hauptrollen in dem Ballettstück, jener Geschichte in deren Zentrum die mechanische Puppe als eine Schöpfung von Doktor Coppelius, dessen Traum ihrer Vermenschlichung scheinbar Realität wird, steht. So wird sie zur Konkurrentin von Swanilda, deren Verlobter Franz der „Schönen“ ganz verfallen ist. Nachdem Emilie Wolff ihre Choreographien durchgetanzt hat, nimmt Cristian Scheuß, vielen bekannt durch seine Teilnahme bei der Musik-Castingshow „The Voice Kids“ im Jahr 2018, den Ballettsaal in Beschlag und probt gekonnt einen Spagatsprung. Er hat in dem Stück gleich mehrere Auftritte unter anderem als Tante. Nicht nur bei den Beiden herrscht eine gewisse Anspannung, verbunden mit einer großen Vorfreude. Auch allen anderen, die an diesem Tag ins Ballettstudio gekommen sind, geht es ähnlich. Denn bis zur großen Premiere ist es nur noch rund eine Woche. Dann endlich dürfen alle Mitwirkenden zeigen, was sie in den etlichen Wochen mit zwei wöchentlichen Proben unter der Leitung von Antonia Blomsath-Pelzer einstudiert haben.
Mit „Coppélia“ meldet sich das „Junge Musical Theater Heinsberg – Heinsberger Kinder Theater e. V.“, das aus dem Ballettstudio im Jahr 1994 hervorgegangen ist, endgültig zurück und setzt seine Tradition fort, alle zwei Jahre ein große Ballettaufführung auf die Beine zu stellen. „Die letzte große Aufführung war vor Corona im Jahr 2019“, sagt Antonia Blomsath-Pelzer. Im letzten Jahr habe man bereits wieder mit den Kleinen im Alter von drei Jahren bis Grundschulalter in der „Home-Church“ in Heinsberg „Die kleine Hexe“ vor 150 Zuschauern aufgeführt. „Coppélia“ ist dagegen ein Mammutprojekt, bei dem es 120 Mitwirkende im Alter von fünf bis fünfzig plus gibt. Das Besondere ist nicht nur allein diese Anzahl, sondern auch, dass fast alle nicht bereits vorhandenen Kostüme und Requisiten aus dem Fundus selber hergestellt wurden. Antonia Blomsath-Pelzer verbrachte etliche Stunden mit Näharbeiten. So entstanden auch die ungewöhnlichen Kostüme der Puppen mit zwei Köpfen. Wichtig war der Ballettlehrerin auch, dass die jungen Tänzerinnen und Tänzer in die Auswahl der Musikstücke einbezogen wurden. So finden sich neben der klassischen Musik im ersten und dritten Akt, auch moderne Stücke im zweiten Akt sowie eigens komponierte Musik der Jugend im dritten Akt. Zu beiden Tagen werden rund 400 Zuschauer erwartet. Im Einsatz sind dann auch viele Mütter sowie der Verein selbst, um Getränke zu verkaufen, zu fotografieren und die Ballettaufführung aufzuzeichnen.
Info
Die Ballettaufführung „Coppélia“ des „Jungen Musical Theaters Heinsberg – Heinsberger Kinder Theater e. V.“ findet statt am Samstag, 20. Mai, um 15 Uhr (Premiere) und Sonntag, 21. Mai., um 15 Uhr in der Festhalle Oberbruch. Einlass ist jeweils um 14.45 Uhr. Karten (Erwachsene 15 Euro, Kinder bis 10 Jahre 10 Eu-ro) sind erhältlich bei der Kassiererin des Jungen Musical Theaters unter
Text: Eva Weingärtner