Im Testlabor haben die Experten des ADAC-Technikzentrums getestet, wie gut der spezielle Klimaanlagenmodus in der Praxis funktioniert.
München (dpa) - An Sommertagen im aufgeheizten Auto warten - das kann ziemlich schnell unangenehm werden. Und schlimmstenfalls gefährlich. Gerade auch für Hunde, die immer wieder im Auto gelassen werden, wenn ihre Besitzer kurz was besorgen müssen.
Elektroautos haben hier einen Vorteil: Dem ADAC zufolge haben fast alle eine Standklimatisierung und lassen sich deshalb auch im abgestellten Zustand temperieren. Hersteller wie Tesla, Smart oder Nio gehen sogar noch weiter, und erweitern die Klimaanlage um einen sogenannten Haustier- oder Hundemodus. Das abgestellte Fahrzeug hält laut dem ADAC dann nicht nur die Temperatur, sondern informiere Passantinnen und Passanten über eine Anzeige auf dem großen Zentraldisplay darüber, dass das Tier in einem klimatisierten Auto sitze. Sodass sie nicht die Polizei rufen oder kurzerhand die Scheibe einschlagen.
Keine Frage: Für Menschen mit Hund, die nur kurz einen Einkauf erledigen wollen, kann diese Klimaanlagen-Funktion nützlich sein. Aber funktioniert sie auch?
Hundemodus im Test - nicht überall gleich kühl
Dafür hat der ADAC einen exemplarischen Test mit einem Tesla Model Y gemacht: Dabei wurde das Auto nach einer acht Kilometer langen Fahrt in einer auf 35 Grad aufgeheizten Klimakammer geparkt - mit aktiviertem Hundemodus. Ergebnis: Die Innentemperatur blieb konstant - auch bei zusätzlichem künstlich simulierten Sonnenlicht. Ohne Klimaanlage habe sich der Innenraum bei der Sonnensimulation hingegen innerhalb von 30 Minuten auf fast 40 Grad aufgeheizt. Auch einen Spaltbreit geöffnete Fenster halfen hier nichts.
Allerdings könne es auch im Hundemodus immer vorkommen, dass die Wunschtemperatur nicht überall im Auto gleichmäßig erreicht werde, so der ADAC. Bei den Versuchen sei die Klimaanlage auf 20 Grad eingestellt gewesen. Trotzdem haben die Tester bei aktiviertem Hundemodus während der Simulation mit Sonnenlicht auf der Rücksitzbank und in einer Hundebox im Kofferraum zwischen 25 und 29 Grad gemessen.
Der Rat lautet deshalb: Bei eingeschalteter Klimaanlage sollte man die Temperatur dort messen, wo das Tier im Auto sitzt. Ist es dort deutlich wärmer, sollte man die Klimaanlage lieber noch etwas kühler stellen.
Was ist mit Verbrennermotoren?
Bei Verbrennerfahrzeugen sieht die Sache anders aus: Um ein abgestelltes Auto mit Benzin- oder Dieselmotor mit Klimaanlage herunterzukühlen, müsse in der Regel der Motor laufen, so ein ADAC-Sprecher. Denn hier werde die Klimaanlage in der Regel über einen Riemen angetrieben. Es gebe zwar Standklimaanlagen zum Nachrüsten, diese seien aber eher im Camper-Bereich zu finden.
Plug-in-Hybrid-Autos hingegen haben häufig schon, genau wie reine E-Autos, elektrische Klimaanlagen.
Trotz der technischen Möglichkeiten bei E-Autos rät der Verkehrsclub übrigens, auch den Hundemodus nur im Ausnahmefall zu benutzen und Tiere grundsätzlich nicht alleine im Auto zurückzulassen. Denn wenn etwa ein Hund im Auto durch Hitze oder ihre Folgen sterbe, drohe unter Umständen eine Strafe nach dem Tierschutzgesetz.