
Zu einem schönen Garten gehört sie dazu: die Terrasse. Wir sitzen dort und entspannen, feiern und grillen oder genießen sie als Erweiterung des Wohnzimmers. Wer eine Terrasse plant, wird unweigerlich auch mit der Frage nach dem passenden Belag konfrontiert. Die Auswahl im Handel ist riesig und die Vor- und Nachteile der verschiedenen Materialien hinsichtlich Pflege, Haltbarkeit, Optik und Preis sind sehr unterschiedlich. Der folgende Artikel liefert einen Überblick.
Fünf Klassiker zur Auswahl
Grundsätzlich eignen sich fünf verschiedene Materialien sehr gut als Terrassenbelag: Stein, Beton, Keramik, Holz und Kunststoff. Welchen davon man wählt, hängt zum einen von der Untergrundbeschaffenheit und zum anderen von den Ansprüchen ab, die man stellt. Letztendlich spielt auch der Preis eine entscheidende Rolle.
Langlebig und stabil: Terrassenbeläge aus Stein
Terrassenbeläge aus Naturstein sind der edle Klassiker. Sie sind in einer Vielzahl von Farben und Formen erhältlich. Die Auswahl reicht von Pflastersteinen über Mosaik bis hin zu riesigen Terrassenplatten. Auch Kombinationen von unterschiedlichen Steinarten sind ohne Weiteres möglich, was für Individualisten oder schwierige Grundstücke ein enormer Vorteil ist. Allerdings muss die Vorbereitung des Untergrundes immer stimmen, damit man lange etwas von der neuen Terrasse hat. Er sollte gut verdichtetet und tragfähig sein. Deswegen stehen vorab umfangreiche Erdarbeiten an. Doch der Aufwand lohnt: Die fertige Terrasse macht viele Jahre lang Freude.
Hier die Vorteile von Steinbelägen auf einen Blick:
• Robust.
• Langlebig.
• Witterungsbeständig.
• Pflegeleicht.
• Erhältlich in vielen Formen und Farben.
• Fußfreundlich.
• Meist rutschfest.
Leider bietet das Material auch einige Nachteile:
• Schwer.
• Bodenvorbereitung nötig.
• Aufwendig zu verlegen / Fachmann nötig.
• Teuer.
• Unkrautbildung zwischen den Fugen je nach Verlegung.
Sonderfall: Kies uns Splitt
Zu den Steinbelägen gehören daneben Kies und Splitt, wenn sie auch viel seltener als Terrassenuntergrund gewählt werden. Das hat seinen Grund: Die runden (Kies) oder eckigen (Splitt) Steinchen sind zwar hübsch anzusehen und sehr günstig, aber auch nur mittelmäßig als Bodenbelag geeignet. Man sinkt ein, kann ihn nicht barfuß betreten oder Stühle darauf verrücken. Für nicht so häufig genutzte Plätze im Garten kann Kies- oder Splittbelag aber eine günstige Alternative sein.
Denn trotz aller Bedenken bietet er folgende Vorteile:
• Günstig.
• Kann leicht in Eigenregie verlegt werden.
• Witterungsbeständig und dauerhaft robust.
Mit folgenden Nachteilen muss man aber rechnen:
• Bodenvorbereitung aus Schotter, Unkrautfolie und Wabenprofilen nötig.
• (Fast) kein Barfußlaufen möglich.
• Möbel sinken ein und lassen sich nicht verrücken.
• Splitt bleibt oft im Schuhprofil hängen.
• Knirscht beim Betreten.
• Lässt sich schlecht reinigen.
• Unkrautbildung trotz Vlies.
Modern und wandelbar: Beton
Eine Alternative zum natürlichen Stein ist Beton. Auch er ist robust und wetterbeständig. Die Verlegung im Splittbett ist leichter als bei Natursteinen, da die Form industriell genormt ist. Durch die Massenproduktion ist Beton zudem oft viel günstiger als Naturstein. Dennoch braucht auch dieser Terrassenbelag einen stabilen Unterbau. Noch relativ neu auf dem Markt sind sogenannte „Verbundsteine“, eine Kombination aus Betonstein und Keramikoberfläche, die ganz neue Muster und Dessins – wie täuschend echte Holzoptik – ermöglicht. Verbundsteine sind etwas teurer, glänzen aber mit ihrer schönen Keramik-Optik. Nicht umsonst gehört Beton mittlerweile zu den beliebtesten Terrassenbelägen.
Zu den Vorteilen zählen:
• Einfache Modelle sind günstig zu haben.
• Er ist in unendlich vielen Formen und Farben erhältlich.
• Passende Kantensteine, Pfosten oder Mauersteine werden angeboten.
• Die Verlegung ist leichter als bei Natursteinen.
• Beton ist langlebig und witterungsfest.
• Er lässt sich gut reinigen.
• Beton ist rutschfest und schmutzversiegelt erhältlich.
• Er ist barfußfreundlich.
• Wasserdurchlässige Varianten gelten als nicht versiegelte Fläche.
Nachteile von Betonsteinen sind unter anderem:
• Schwer.
• Bodenvorbereitung nötig.
• Unkrautbildung in den Fugen.
Pflegeleicht und schön: Keramikbeläge
Noch größer als bei Betonsteinen ist die Auswahl bei Keramikbelägen. Feinsteinzeug für den Outdoorbereich gibt es in so vielen Dessins und Farben, dass man sich nur schwer entscheiden kann. Holzoptik, Betonoptik, Terrakotta, bunt, marmoriert oder edel und klassisch: Fast alles ist möglich. Auch ein nahtloser Übergang vom Bodenbelag im Haus zu dem der Terrasse. Wofür man sich aber in jedem Fall entscheiden sollte, ist die Verlegung in Drainagemörtel mit stabilem Untergrund. Da muss leider fast immer der Fachmann ran. Eine Verlegung im Splittbett ist zwar theoretisch machbar, aber nicht unbedingt zu empfehlen. Da Keramikplatten meist nur zwei Zentimeter dick sind, sind sie zu leicht und liegen nicht stabil. Einmal verlegt verursacht Keramik dann allerdings wenig Arbeit und ist wohl der Terrassenbelag, der sich am bequemsten reinigen lässt – zumal sich wegen der versiegelten Fugen kein Unkraut bildet.
Zu den Vorteilen von Keramikbelägen zählen:
• Große Auswahl.
• Mittleres Preissegment.
• Pflegeleichtigkeit.
• Rutschhemmung.
• Keine Unkrautbildung.
• Barfußfreundlich.
Nachteile von Keramikbelägen sind:
• Bodenvorbereitung nötig.
• Aufwendige Verlegung vom Fachmann.
• Empfindlicher bei Temperaturschwankungen als Beton oder Stein.
Natürlich und lebendig: Terrassenbeläge aus Holz
Holz hat Charakter und macht Terrassen gemütlich. Das nachwachsende natürliche Material verbreitet Tropenflair und Urlaubsfeeling, ist aber leider etwas anfälliger für Witterungen als die anderen Beläge. Der Handel bietet Hart- und Weichhölzer sowie heimisches Holz (Douglasie, Lärche, Eiche oder Robinie) oder Tropenholz (Teak, Ipe oder Bangkirai). Letzteres liegt auf der Beliebtheitsskala vorne, weil es hart ist und Feuchtigkeit sehr gut verträgt. Ein negativer Beigeschmack bleibt hier aber dennoch aus umwelttechnischen Gründen. Weil sie rutschhemmend sein sollen, werden Holzbeläge meist mit geriffelter Oberfläche angeboten. Um der Nässe zu trotzen, braucht Holz eine luftige, stabile Unterkonstruktion. Direkter Erdkontakt wird so vermieden und nach Regenfällen kann das Holz auch rasch abtrocknen. Da Holz bei Temperaturschwankungen arbeitet, verlegt man es immer mit Fugen und sollte es auch nicht direkt an der Hauswand platzieren.
Vorteile von Holzbelägen:
• Natürliche Optik.
• Wird nicht heiß.
• Relativ günstig.
Nachteile von Holzbelägen:
• Umwelt: Abholzung der Tropenwälder.
• Holz verfärbt sich mit der Zeit.
• Pflegeintensiv: Trotz Druckimprägnierung muss jährlich geölt oder gestrichen werden.
• Splitterbildung / nicht barfußfreundlich.
• Kleinteile können durch die Fugen fallen.
• Je nach Holzart anfällig für Fäulnis, Pilze etc.
• Nicht so langlebig (5-20 Jahre)
Kunststoff mit Holzoptik: WPC
WPC ist ein Gemisch aus Kunststoff und recyceltem Holz oder Bambus und Reisspelzen. Der Verbundstoff besitzt dadurch die Optik von Holz, aber auch die Eigenschaften des Kunststoffs wie Widerstandsfähigkeit und Pflegeleichtigkeit. Es splittert nicht und arbeitet nicht, es muss nicht gestrichen werden und ist unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Die Verlegung ähnelt der bei Holzdielen, die Haltbarkeit ist aber deutlich höher: Terrassendielen aus WPC halten 20 Jahre und mehr. Deswegen werden sie bei Freunden der Holzoptik immer beliebter. Inzwischen gibt es aber auch viele WPC-Modelle in anderer Optik, aus denen man wählen kann.
Weitere Vorteile von WPC sind:
• Holzoptik oder viele andere Dessins.
• Verlegung mittelmäßig aufwendig.
• Pflegeleicht.
• Langlebig.
• Splittert nicht.
• Quillt nicht auf.
Doch auch WPC hat einige Nachteile:
• Erhitzt sich stark bei Sonneneinstrahlung – barfußlaufen nicht möglich.
• Verfärbt sich in den ersten Monaten.
• Teurer als Holzbeläge.
• Nachhaltigkeitsfaktor: Kunststoffanteil belastet die Umwelt.
Hier noch einmal die wichtigsten Eigenschaften aller Beläge im Vergleich:
• Stein ist edel und teuer, aber extrem haltbar.
• Kies und Splitt ist günstig und leicht verlegt, aber unpraktisch für Terrassen mit Möbeln.
• Beton ist günstig, haltbar und robust. Die Optik ist weniger edel als bei Naturstein.
• Keramik ist unglaublich pflegeleicht, aber aufwendiger zu verlegen und empfindlicher.
• Holz ist unschlagbar natürlich in der Optik, aber nicht so langlebig und sehr pflegeintensiv. Außerdem je nach Holzart ökologisch bedenklich.
• WPC ist splitterfrei, widerstandsfähig und pflegeleicht. Allerdings heizt sich WPC in der Sonne auf und bleicht oft aus.
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