
Bildunterschrift: Mit dem Verkauf und der Demontage der Maschinen nach China endete die Viskoseproduktion in Oberbruch.
Oberbruch. Anfang des 20. Jahrhunderts kam aus England das Viskoseverfahren zur Herstellung von Kunstseide auf dem Markt. Die sogenannte Viskoseseide ist genauso hochwertig, doch in der Herstellung günstiger als die bisher hergestellte Kupferseide, vor allem weil der Rohstoff aus Zellstoff, also aus Holz, besteht.
Weiterentwicklung
Für das neue Verfahren mussten die chemischen Anlagen für die Produktion umgestellt werden, aber die bestehenden Spinnmaschinen funktioniert genauso gut mit Viskoseseide. Mit den erworbenen Patenten wurde die Produktion schrittweise auf Viskose umgestellt und das Unternehmen in eine neue Zukunft geführt: Im Werk arbeiten 1917 bereits 3.950 Beschäftigte.
Aufschwung
Mit dem Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg blühte das Unternehmen auf und hatte Ende 1949 wieder 4.200 Beschäftigte. Entscheidend dafür war die Entscheidung, die erste Produktionsstätte in Deutschland für Perlon-Seide in Oberbruch zu errichten. Die neue Fabrik wurde in Rekordzeit gebaut und war schon in weniger als einem Jahr betriebsbereit.
Abschwung
Die wirtschaftliche Situation verschlechterte sich jedoch in den 1970er Jahren. Die vorhergesagte goldene Zukunft der Chemiefaser blieb aus. Schuld daran hatte nicht nur die Ölkrise1973. Der Weltmarkt entwickelte sich immer weiter und vergrößerte sich, denn auch die asiatischen Unternehmen investierten nun in Chemiefasern. Enka-Glanzstoff war mit einem Massenprodukt nicht mehr wettbewerbsfähig, da die Chemiefasern außerhalb von Europa viel günstiger hergestellt werden konnten. Der Viskose-Betrieb wurde später von einer Investorengruppen übernommen und schloss aus wirtschaftlichen Gründen 2007. Die Maschinen wurden nach China verkauft. Der Abbau und die Demontage wird in der Ausstellung mit 30 Fotos dokumentiert - damit endete die Ära der Viskoseproduktion nach 110 Jahren in Oberbruch.
Eintrittspreise
Erwachsene: 4 €, Ermäßigt: 2 €; freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahren; Führungen und Kosten für Gruppen nach Vereinbarung;
Die Eintrittskarte vom Museum BEGAS HAUS ist 2 Wochen lang auch als einmalige Eintrittskarte für das Dokumentationszentrum Glanzstoff gültig.
Öffnungszeiten
Donnerstag – Sonntag: 14 - 17 Uhr;
weitere Termine nach Vereinbarung
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Quelle: PM Dokumentationszentrum Glanzstoff