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Kreis Heinsberg & Region

Laternen-Zauber für die dunkle Jahreszeit: Bräuche, Traditionen und Bastelideen

Foto: © Marina Lohrbach - stock.adobe.com


Der November ist der Monat der Laternen, und das aus gutem Grund: Die Tage werden kürzer, die Nächte länger. In dieser dunklen Jahreszeit haben Lichter und Laternen eine besondere Bedeutung. Sie spenden nicht nur Helligkeit und Wärme, sondern sind auch tief in unserer Kultur und Tradition verwurzelt. Überall auf der Welt existieren zahlreiche Bräuche und Rituale rund um Laternen. Wir tauchen in die Geschichte und Traditionen der Laternen ein und geben praktische Basteltipps.

Uralte Riten und Bräuche: Die Herkunft der Laternenfeste

Laternen sind ein uraltes Symbol des Lichts in der Dunkelheit. In vielen Kulturen und Religionen steht das Licht für Hoffnung, Glaube und Gemeinschaft. Das Laternenfest oder Yuanxiao-Fest ist ein traditioneller chinesischer Feiertag, der den Abschluss der mehrtägigen Neujahrsfeierlichkeiten markiert. Seine Wurzeln reichen bis in die Zeit der Han-Dynastie (206 v. Chr. – 220 n. Chr.) zurück. Das Fest wird am 15. Tag des ersten Mondmonats im traditionellen chinesischen Kalender gefeiert, vierzehn Tage nach dem Neujahrstag. An diesem Tag finden in China, Taiwan und Hongkong beeindruckende Laternenausstellungen statt. Die oft gigantischen Laternen sind in verschiedenen Farben und Formen gestaltet und werden jedes Jahr liebevoll neu kreiert. 

Auch in arabischen Ländern haben Laternen eine lange Tradition. Die sogenannten Ramadanlaternen sind dekorative Laternen, die während des Fastenmonats in einigen islamisch geprägten Gebieten verwendet werden. Ramadanlaternen haben ihren Ursprung vermutlich in Ägypten und verbreiteten sich von dort in andere Länder. Eine Hypothese besagt, dass die Laternen von den Fackeln abstammen, die im alten Ägypten zur Feier des Aufgangs des Sterns Sirius verwendet wurden, um die Straßen zu erleuchten. 

In Europa reicht die Tradition der Laternenfeste ebenfalls lange zurück. Bereits im frühen Mittelalter wurde eine Lichtquelle, meist eine Kerze oder seltener eine kleine Öllampe, in ein metallenes Gestell eingesetzt. Die Seitenflächen dieses Gestells bestanden entweder aus dünnen Hornplatten oder aufwendiger, aus Glas- oder Kristallscheiben. Laternen dienten dazu, in Wohnräumen aufgehängt zu werden, als tragbare Lichtquelle auf dunklen Wegen, etwa für Nachtwächter oder als Signallicht auf Schiffen. Es gab zudem Laternen aus Blech, die durch zahlreiche Löcher im runden Korpus sowohl Luftzufuhr als auch Lichtabstrahlung ermöglichten.

Seit dem Mittelalter gibt es zudem die Tradition des Laternelaufens im Herbst. Kinder ziehen dabei nach Einbruch der Dunkelheit singend mit einer Laterne durch die Straßen. Regional läuft das leicht unterschiedlich ab: In evangelisch geprägten Regionen feiert man eher das Martinisingen zum Geburtstag des Reformators Martin Luther am 10. November. In katholischen Landstrichen gibt es Sankt-Martins-Umzüge mit Laternen am Gedenktag des heiligen Martin von Tours. Diese finden meist am Martinstag, dem 11. November, statt. 
Im alemannischen Raum, vor allem in der Schweiz, existiert der Brauch des Räbenlichts – einer traditionell aus Herbstrüben gefertigten Laterne, die zum Einbringen der letzten Feldfrüchte im November von den Kindern hergestellt wird.
Auch im hohen, dunklen Norden werden Lichterfeste gefeiert: In Skandinavien zelebriert man das Sankt-Luzia-Fest am 13. Dezember. Luzia, deren Name „die Leuchtende“ bedeutet, wird als Lichtbringerin verehrt. Zu diesem Fest tragen Mädchen eine Krone aus Kerzen und ziehen mit Laternen durch die Straßen.

Laternenbasteln: Kreative Ideen für die ganze Familie

Aus gutem Grund ist das Laternenbasteln also so beliebt. Deswegen gehört es auch zum festen Bestandteil vieler Kindergarten- und Schulprogramme im Herbst. 
Das Material ist dabei eigentlich egal, denn als Laterne kann fast alles dienen:
1.    Laterne aus Papier: Der Klassiker unter den Laternen ist aus buntem Transparentpapier. Mit etwas Kleister, einem Luftballon und bunten Papierschnipseln lässt sich eine bunte Laterne schnell gestalten. Einfach den Ballon aufpusten, die Schnipsel mit Kleister aufkleben und trocknen lassen. Sobald der Ballon entfernt wird, bleibt eine stabile Papierlaterne übrig. Oder aber in einer beliebigen Form aus Karton und Transparentpapier eine Laternenform basteln. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
2.    Glaslaterne: Für eine rustikalere Variante kann man ein altes Marmeladenglas verwenden. Das Glas wird mit Seidenpapier beklebt oder mit Glasmalfarbe bemalt. Eine Kerze im Inneren sorgt für warmes Licht.
3.    Natur-Laterne: Besonders schön sind Laternen aus Naturmaterialien. Ein kleines Körbchen oder Gestell aus Weidenzweigen, mit Blättern, Moos oder Tannenzapfen dekoriert, wird schnell zur herbstlichen Laterne. Eine Kerze in der Mitte sorgt für eine besondere Atmosphäre.
4.    Upcycling-Laterne: Auch aus alten Materialien lassen sich kreative Laternen basteln. Eine leere Konservendose beispielsweise kann mit Löchern toll verziert zur Laterne werden. Die Löcher mit einem Nagel und Hammer in ein hübsches Muster bringen, durch das das Licht dann scheinen kann – und fertig ist die Recycling-Laterne.

Tipps für den sicheren Umgang mit Laternen

Bevor man sich mit der selbst gebastelten Laterne auf den Weg macht, gibt es einige Dinge zu beachten. Denn es gelten die gleichen Regeln wie bei jedem Umgang mit offenem Feuer. Sicherheit geht also vor: Immer dafür sorgen, dass die Kerze in der Laterne sicher befestigt ist und die Flamme nicht an brennbare Materialien heranreicht! Kleiner Tipp: Für Kinder sind elektrische Laternenstäbe empfehlenswert, da diese keine offene Flamme haben.

Nicole Busch

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